Der Mut zum selbermachen (-kochen) und die Ernährung der breiten Masse in heutigen Zeiten

Heute Vormittag lief eine lange Doku im TV, in der es um Ernährung und Fastfood ging, viele Promiköche, Restaurantkritiker und Kochbuchautoren durften Kommentare abgeben, dazwischen immer Doku-Sequenzen über verschiedenste Fertiggerichte, Fastfood-Varianten und Artverwandtes.

Natürlich fanden viele der Kommentierenden viele der vorgestellten Dinge ganz furchtbar, bei Vielem kann ich es auch nach vollziehen. Doch ich persönlich sehe das Problem an anderer Stelle.

Ich glaube, viele Menschen kochen ganz einfach deshalb nicht im Alltag aus frischen Zutaten selbst, weil sie es schlicht nicht können.

Da ich früh auf mich gestellt war und auch viel gejobbt habe, unter anderen auch in der Gastronomie, habe ich sozusagen nebenbei gelernt, mit frischen Zutaten ohne Angst umzugehen.

Und genau daran liegt es, man muss sich für die Zutaten interessieren, ein Gefühl für sie entwickeln, aber dieses Gefühl entwickelt sich nicht über Nacht, man muss experimentieren und versuchen, das jeweilige Lebensmittel zu verstehen, sich eben auf die Sache einlassen.

Mir hat nie jemand kochen beigebracht und ich koche nie nach Kochbuch, wenn ich im Web nach Rezepten suche, dann schaue ich mir meist diverse Varianten an und schreib mir dann zusammen, was ich denke, was passen könnte.

Schade ist halt, dass gerade viele junge Leute heranwachsen, deren Eltern auch nicht kochen können, denen ein Leben lang vermittelt wurde, dass es auch so geht.

Ehrlich, ich koche nicht jeden Tag, sondern ein bis zweimal die Woche, oft einmal für zwei Tage, doch mir würde etwas fehlen, wenn ich es nicht tun würde. Für mich ist es keine lästige Pflicht, sondern etwas, was ich genieße. Ich stelle mich dann mit meinem Hörbuch in die Küche und es kann auch ruhig eine Wiele dauern.

Vielleicht würde es auch helfen, wenn nicht die Medien und auch die älteren Generationen gerne den Eindruck vermitteln würden, dass kochen schwarze Kunst ist. Viel sinnvoller wäre es doch, Anfängern Mut zu machen und genau das hoffe ich, tue ich mit meinen Rezepten auf diesem Blog.

Man muss sich auch einfach mal klar machen, der beste Koch ist nicht der mit den edelsten Zutaten, sondern der, der etwas Gutes aus normalen Zutaten schaffen kann.

Ich war in verschiedensten Restaurants in den letzten Wochen, teilweise nicht wirklich günstig, dafür aber nicht wirklich immer perfekt. Unterm Strich gehe ich da am Liebsten in meine bodenständige Weinstube hier in Ludwigsburg, wo auch einfache Dinge wunderbar zubereitet werden, denn das ist die echte Kunst!

Mir geht dieses kulinarische „Höher, schöner, weiter!“ nur noch auf die Nerven! Künstliche, affektierte Dekadenz, durch Snobismus gefüttert!

Und an Alle, die sich nicht trauen selbst zu kochen, glaubt mir, niemand war immer perfekt und hat mit den kompliziertesten Speisen angefangen, steigert Euch Stück für Stück, ein einfaches Essen, gut gemacht, beeindruckt, glaubt es mir!

Doch Lust bekommen? Schaut Euch doch mal meine Rezepte an!