Das Kind auf der Treppe von Karla Schmidt
Ein straighter bis übler Roman, keine leichte Kost, teilweise auch recht unglaublich und dazu noch über alle Maßen fies und eklig.
Und trotzdem mag ich ihn, ich habe es gemocht, ihn zu lesen, weil die Menschen und ihre Gefühle sehr schön beschrieben waren, weil mir all die Randerscheinungen mit elektronischer Musik und Island gut gefallen haben.
Als Leni aus Island ankommt, wird sie Zeugin, wie ein Teenager aus dem Fenster springt. Ein Junge steht hilflos mitten in der Nacht herum und sie steht vor dem Mietshaus, in dem ihre Schwester wohnt, die sie seit 14 Jahren nicht mehr gesehen hat.
Doch das ist erst der Anfang…
Sie lernt den Jungen, seine selbstgerechte Mutter, den zuständigen Kriminalbeamten, ihre Schwester und deren Freunde kennen, manche mehr als ihr lieb ist.
Sie ist selbst schwer verletzt, hat furchtbares erlebt, doch es nimmt kein Ende.
Die fließenden Übergänge zwischen Hetero und Bi gefielen mir gut und besonders, dass die Blinde nicht die Hilflose war, sondern selbständig war und Rückgrat hatte.
Dazu Beziehungsgeschichten, Verwandtschaftsverhältnisse und ein kränkelndes Kind und ein Kindermörder.
Schade, dass man die Musik von KAT nicht wirklich irgendwo findet.
Und mir geht wohl nicht als einziger so, denn der Suchbegriff Kind auf Treppe war Amazon bekannt.
Nebenbei erfährt man noch Interessantes über David Bowie, der früher mal in Berlin gelebt hat.
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Wie eklig kann es sein, wenn eine Mutter glaubt, sie kann ihr Kind nur mit Menschenfleisch ernähren?
Und wieviel schlimmer, wenn sie glaubt, dazu ein Recht zu haben, jemanden Scheibchen für Scheibchen zu schlachten, wenn er ein schlechter Mensch ist.