Mit Staunen und Zittern von Amelie Nothomb

Ein tolles Buch, die Grenzen vom Roman zur Biografie sind bei diesem Roman fließend.

Amelie ist bis zu ihrem fünften Lebensjahr in Japan aufgewachsen, das Land lässt sie nicht mehr los, so beschließt sie als junge Erwachsene in einem japanischen Konzern mit einem Zeitvertrag eine Stelle anzunehmen.

Sie erhofft sich, wiederzufinden, was ihr immer so wunderbar vorkam, an Japan. Auch die Sprache ist kein Problem. Voller Freude beginnt sie ihr Arbeitsleben in Japan.

Schnell muss Amelie erkennen, wie verklärt ihr Blick auf die japanische Mentalität ist, immer wieder verletzt sie die japanische Etikette, einfach aus Unwissenheit und weil viele Dinge in Japan ganz anders sind.

Anfangs soll sie Gäste des Hauses bei Sitzungen mit Erfrischungen versorgen, stolz auf ihre Sprachkenntnisse bietet sie höflich Getränke an, doch schnell wird ihr gesagt, wie unpassend es ist, wenn Geschäftspartner mitbekommen, dass eine Fremde bei Yumimoto arbeitet, die alles versteht, was die Japaner miteinander zu besprechen haben. Also soll sie in Zukunft schweigen.

Doch das ist nur der Anfang, schnell und rasant schafft sie es, in der Hierarchie der Firma immer weiter abzusteigen.

Eine Geschichte, die für uns Europäer abstrus klingt, die jedoch absolut nachvollziehbar ist, für Jeden, der etwas von japanischer Mentalität versteht.

Amelie schreibt voller Gefühl und mit unglaublicher Leichtigkeit, man fühlt mit ihr mit und ist mit ihr empört und erfreut.

Mir persönlich hat der Roman mit autobiografischen Zügen sehr gefallen!

Gleichzeitig möchte ich Euch noch das Buch „Der japanische Verlobte“ empfehlen, in dem sie ihr Privatleben im gleichen Zeitraum beschreibt.