Tipp Nr. 03 – Erwartungen – Kleine Tips im allgemeinen Umgang mit Männern / Menschen

In letzter Zeit habe ich ein paar Mal Dinge erlebt und auch beobachtet, bei denen ich und andere sich ihren Stress selbst gebaut haben.

Ich glaube, ein großes Problem im Alltag ist, dass man schnell und gerne von anderen Menschen Dinge erwartet, die diese entweder nicht wollen oder auch schlicht nicht können.

Das Ergebnis kann nur Frust sein.

 
Fangen wir mal mit Variante 1 an:

Ich erwarte etwas von einer anderen Person, was ich mit dieser Person nicht kommuniziere, weil ich davon ausgehe, dass der Andere weiß, was ich will und wie es laufen soll.

Zum Beispiel, ich erwarte von der Person X, mich über ein bestimmtes Ereignis zu informieren. Da ich denke, mein Interesse ist klar, ist es etwas, was ich nicht kommunizieren muss. Doch evtl. weiß Person X gar nicht, wie wichtig mir die Angelegenheit ist, oder denkt, ich würde mich eh nur ärgern. Jedenfalls Gründe gibt es viele, warum Person X sich anders verhält, als ich voraussetze.

Fehler: Ich erwarte etwas, was ich nicht klar kommuniziere.

Lösung: Ich sage einfach an, was ich erwarte.

 
Variante 2:

Jeder Mensch ist verschieden, das bedeutet auch, nicht jeder Mensch kann allen Erwartungen gerecht werden, manches was für mich logisch, einfach und nachvollziehbar ist, ist für eine andere Person vielleicht weit hergeholt, nicht nachvollziehbar oder sogar nicht umsetzbar.

Wenn ich von Jemandem etwas erwarte, was diese Person mir nicht geben kann, ist es eine unlösbare Situation, die in einen Konflikt führen muss.

So kann ich, zum Beispiel, von einer einfach denkenden Person nicht erwarten, dass sie plötzlich komplizierte Gedankengänge hat, wenn es mich betrifft. Ich muss mein jeweiliges Gegenüber wahrnehmen, wie es ist und gegebenenfalls meine Erwartungen den Möglichkeiten anpassen. Nur so ist Harmonie schaffbar.

Mein Beispiel dafür ist immer, ich kann von Shadow (meinem Hund) nicht erwarten, dass er eine EMail schreibt, ich kann ihn von der Computer setzen, auf ihn einreden und er wird mich begeistert und groß anschauen. Doch am Ende hat er immer noch Hundepfötchen und eine Email ist für ihn vom Handling und natürlich auch vom Inhalt unmöglich.

Dieses Bild hilft mir, solche Erwartungen in mir positiv aufzulösen und mit der Realität abzugleichen.

Fehler: Ich nehme die Defizite meines Gegenübers nicht wahr

Lösung: Frage Dich immer, was ist der Person wirklich realistisch möglich.

 
Variante 3:

Ich sollte nicht im Voraus eine Situation schaffen, in der ich nur mit einem bestimmten Ausgang zufrieden wäre, mit einem bestimmten Ergebnis, damit wird es für mein Gegenüber fast unmöglich, mir gerecht zu werden. Was für mich in irgendeinem Moment eine schlüssige oder schöne Reaktion auf etwas wäre, muss nicht zwangsläufig auch für mein gegenüber die beste Art sein zu reagieren.

Wir müssen uns an dieser Stelle klar machen, Menschen sind einzigartig, jeder, das bedeutet, jeder denkt und handelt auf seine Weise und nicht unbedingt so, wie wir es uns wünschen. Wenn wir darauf beharren, dass es nur eine „gute“ Art der Reaktion oder Aktion gibt, schaden wir uns selbst, weil wir unter Umständen etwas positives nicht sehen oder annehmen können, weil es nicht unserem Drehbuch oder Protokoll entsteht.

Fehler: Ich lasse meinem gegenüber keinen Spielraum, schaffe damit auch mir zu enge Grenzen

Lösung: Viel besser ist es, offen zu sein und Positives auch wahrzunehmen, wenn es in unerwarteter Form kommt.

 
Variante 4:

Jeder hat seine eigenen Interessen, daraus ist zu schließen, dass eine andere Person vielleicht andere Vorstellungen davon hat, wie eine Situation weitergeht. Vielleicht ist das, was ich erwarte, oder mir wünsche ja gegenläufig zu dem, was mein Gegenüber will. In dieser Situation hilft es nur, ehrlich und klar zu sprechen und im besten Fall zu einem Ergebnis zu kommen, mit dem Beide leben können.

Am Unsinnigsten ist es, zu schmollen oder gleich die ganze Person in Frage zu stellen.

Fehler: Ich gestehe anderen Menschen nicht zu, dass die eigene Interessen und Sichtweisen haben

Lösung: Gestehe dem Anderen zu, dass er seine Interessen so ernst nimmt, wie Du Deine. Versuche, auch an schwierigen Stellen, eine Basis für ein sachliches Gespräch zu finden, ohne negative Gefühle zu zeigen.
Es muss uns klar sein, nicht immer ist es möglich, dass Einigkeit entsteht, wenn es nicht möglich ist, sollte man trotzdem mit der Meinung des Anderen respektvoll umgehen. Man kann sich selbst noch einmal hinterfragen, den Wert der jeweiligen Frage noch einmal für sich abklären, evtl. selbst nachbessern und manchmal auch einfach als Ergebnis annehmen, dass es nicht für jeden Konflikt eine Lösung gibt.

 
Vielleicht liefere ich Euch ja den einen oder anderen Denkanstoß. ich würde mich freuen!

 
Und ehrlich, ich laufe auch nicht übers Wasser, wir üben alle, jeden Tag aufs Neue!