PID – Präimplantations-Diagnostik – makabre Moral auf Kosten anderer

Heute wird im Bundestag diskutiert, über Präimplantations-Diagnostik.

Die Bedeutung des Begriffs ist leicht erklärt, die Frage ist, werden die Embryonen, die Frauen bei künstlicher Befruchtung eingesetzt werden, vorher auf Genschäden und Behinderungen untersucht, oder werden sie einfach eingesetzt und man überlässt es dem Schicksal, ob es ein gesundes Kind ist.

Die meisten europäischen Länder nutzen diese Diagnostik, nur in wenigen ist es verboten und wenn aus moralischen Gründen.

Auch in Deutschland sträubt man sich, die Embryonen-Untersuchung zuzulassen, aus moralischen Gründen und Glaubensgründen.

Da wir uns hier in (oder heißt es auf) meinem Blog befinden, erlaube ich mir, meine ganz persönliche Meinung dazu.

Ich bin keine große Kinderfreundin, aber ich weiß, das Frauen, die versuchen Kinder zu bekommen, schon verzweifelt sind, wenn sie bei der Methode der künstlichen Befruchtung landen. Und genau diesen armen Frauen mutet man zu, dass sie diese ganze Tortur (das Seelische ist nicht zu unterschätzen) auf sich nehmen, dafür dass die Möglichkeit besteht, dass der Embryo nicht lebensfähig ist, oder, was mindestens genauso schlimm ist, am Ende ihres Leidensweges ein behindertes, vielleicht sogar ein schwerstbehindertes Kind geboren wird.

Als Ausländerin in Deutschland habe ich an solchen Stellen Sorge. Sorge, dass Deutschland nicht das Richtige tut, einfach um jeden möglichen Vorwurf zu vermeiden. Die deutsche Vergangenheit sorgt dafür, dass Deutschland sich bei allen möglichen Dingen mehr als korrekt darstellt, sei es Ausländerpolitik oder eben nun auch die Frage, welches Leben soll erhalten werden.

Doch ehrlich, ich glaube nicht, dass es richtig ist, Frauen unnötig zu quälen, nur damit niemand an üble Praktiken des dritten Reichs denkt. Und wollen wir wirklich glauben, dass Schwerstbehinderte dankbar sind, weil sie „trotzdem“ geboren wurden?

Nun bin ich keine Schwerstbehinderte, ich habe „nur“ eine Erbkrankheit und kann nicht verstehen, warum meine Mutter entschieden hat, Kinder zu kriegen, mit der Wahrscheinlichkeit eine Krankheit zu vererben, die große Teile des Lebens bestimmt.

Ich bin klar für PID und wünsche jeder Frau, dass sie für ihren Kinderwunsch nicht bestraft wird, einfach weil Politiker storr und altmodisch sind.

wenn eine Frau selbst ablehnt, eine PID machen zu lassen, ist auch das ihre Entscheidung, aber das Gesetz sollte nicht gegen die Menschen sein.