Verlockung – Ein Roman

Der Roman von Janos Szekely spielt zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg in Ungarn.

Die Hauptfigur ist der uneheliche Junge Bela, der von seiner Mutter im Heimatdorf bei einer Betreuerin zurücklässt, die scheinheilig freundlich alle Bastarde aufnimmt, wenn die Mütter bezahlen.

Die Jugend verbringt Bela oft hungrig und oft unglücklich, nicht nur die Geldprobleme seiner Mutter machen ihm das Leben schwer.

Doch es gibt einen Lichtblick, er darf zur Schule und er ist gut.

Irgendwann nimmt seine Mutter ihn mit in die Großestadt und von einem Tag zum anderen wird sein Leben ein ganz anderes.

Sehr schön, sind im Dorf wie in der Großstadt die Beschreibung der Lebensumstände, man kann es sich bildlich vorstellen, wie die Menschen leben.

Und man erlebt die Veränderungen der Zeit mit, Arbeitslosigkeit, Auftreten des National-Sozialismus, Kommunismus, alles in leichter und angenehmer Form.

Dazu kommt, das ganze Buch ist aus der Sicht des Jungen geschrieben, sonst wäre gewiss oft unklar, warum er sich wie verhält, so ist es aber sehr unterhaltsam.

spoiler

Der erste Teil von Belas Leben ist nur Hunger, Kälte und Furcht, er ist eben ein Ausgestoßener, ein Bastard, doch als er die Schule entdeckt und feststellt, dass er leicht lernen kann und wunderbar schreiben kann, wird sein Leben viel glücklicher.

Doch als seine Mutter ihn holt und mit in die Stadt nimmt, hat sie andere Pläne mit ihm, er wird Hotelpage, darf die Schule nicht weiter besuchen.

Sozialisten und Nazis bemühen sich um ihn, doch er träumt von Amerika, versucht die Sprache zu lernen, um in das Land zu kommen, wo alle gleich sein sollen.

Als er sich in eine Adlige verliebt, die oft Gast im Hotel ist, glaubt er seine Träume könnten wahr werden.

Der schon erwachsen wirkende junge Mann versteht erst zu spät, dass er für die Dame nur eine Abwechslung ist und sie ihre Gespielen oft austauscht!