Doctor Who – Die vierte Staffel
Auch die vierte Staffel ist wieder nur auf englisch verfügbar, doch das ist egal, denn sie ist wirklich fantastisch. Im übertragenen Sinne wie auch wirklich, denn man kann wirklich immer wieder nur erfreut sein, was sich die Schreiber für den Doctor alles so einfallen lassen.
David Tennant ist der Doctor, für mich einer der besten Doktoren, die es je gab. Catherine Tate, als Donna Noble, seine Begleiterin in dieser Staffel ist umwerfend. Sie ist eine gestandene Frau, in ihrer Rolle ist oft harsch und bissig, aber auch warmherzig und gefühlvoll, in Staffel 3 hatte sie einen Gastauftritt, am Ende dieser Episode wurde sie vom Doktor gefragt, ob sie ihn begleiten wollte, doch sie lehnte ab.
Doch nun treffen sich die Beiden wieder und sie begleitet ihn. Während die ersten beiden Begleiterinnen der neuen Serie eher so angelegt waren, dass sie Anziehung für den Doctor empfanden, Rose liebte ihn sogar, ist Donna Noble eher seine beste Freundin, sein Gewissen und auch ein Fellow zum herumalbern. Ich finde diese neue Seite am Doctor der neuen Serie sehr überzeugend.
Und eins sollte man noch erwähnen, enthalten in dieser DVD-Box, das Christmas-Special, Kylie Minogue spielt eine wunderbare Gastrolle, fast ist man traurig, dass sie nicht länger dabei ist, an Bord eines Weltraumkreuzers namens Titanic, der auch dem Schiff nachempfunden ist, trifft sie auf den Doctor.
Ansonsten erleben Donna und der Doctor eine Unzahl Abenteuer.
Voyage Of The Damned – Der Raumkreuzer Titanic lädt zur Christmas-Party im Weltall, spannend und dramatisch, mit Kylie Minogue.
Partners Of Crime – Die Beiden treffen sich wieder, auf der Spur eines neuem Abnehmmittels, das mehr zu verbergen hat
The Fires Of Pompeii – Der letzte Tag von Pompeii, vor dem Vulkanausbruch
Planet Of Ood – Schon in einer früheren Staffel tauchten die Ood auf, Außerirdische die als gefügige Dienstboten eingesetzt werden, dieses Mal ist der Einblick in das Leben, die Kultur tiefer, den der Doctor erhält
The Sontaran Strategem & The Poison Sky – Martha Jones, frühere Begleiterin vom Doctor ruft ihn zum London der Gegenwart. Dort gehen geheimnisvolle Dinge vor, fast zu spät, merkt der Doctor das er wieder einmal mit alten Feinden zu tun hat, die die Erde bedrohen
The Doctor’s Daughter – Martha, Donna und der Doctor landen auf dem Planeten Messalina, dort herrscht endloser Krieg, ohne sein Zutun wird der Doctor Vater durch eine DNA-Probe, aus der eine Tochter im Teenager-Alter geklont wird
The Unicorn And The Wasp – Der Doctor und Donna Noble treffen 1926 auf Agatha Christie, die geniale Krimiautorin, auch hier gibt es einen Fall zu lösen. Schön ist, die Folge nimmt die Tatsache auf, dass die Autorin 1926 für 11 Tage verschwunden war, was sich nie aufklärte.
Silence In The Library & Forest Of The Dead – Die umfassendste Bibliothek in Zeit und Raum, jedes geschriebene Buch wird dort gesammelt, als Donna und der Doctor dort ankommen, ist alles still, niemand außer ihnen befindet sich dort. Sie erhalten die Warnung ihre Schatten zu zählen. Als sie auf andere Besucher stoßen, trifft der Doctor auf eine Frau, die er NOCH nicht kennt. Ein Treffen, das die Vorfreude auf die nächsten Staffeln weckt. Geschrieben wurden diese Episoden von Steven Moffat, der für mich der Meister des schlechenden Grauens ist, auch hier mit den bedrohlichen Schatten hat er sich wieder einmal selbst übertroffen.
Midnight – Der Doctor will eine Aussichtstour in einem Shuttle mitmachen, doch aus der Hoffnung, sich einfach mal normal fühlen zu können wird nichts. Plötzlich ist etwas im Shuttle, was ihn und die anderen Teilnehmer dieser Tour bedroht.
Turn Left – Donna wird von einer Wahrsagerin angelockt, die, statt ihr die Zukunft zu zeigen, zeigt, was weiter geschehen wäre, wenn sie den Doktor nie getroffen hätte. Für mich eine beeindruckende Folge, bei der Donna eigentlich die Hauptfigur ist, sehr beklemmend und düster, aber sehr sehenswert.
The Stolen End & Journey’s End – Erst wird die Erde bedroht, dann ist sie plötzlich verschwunden, der Doctor stellt fest, dass es nicht der einzige Planet ist, der nicht mehr an seinem Platz ist. Mit einem einzigartigen Team aus Martha Jones, Rose Tyler, Sarah Jane Smith, Torchwood, Francine Jones und Donna Noble rettet der Doctor nicht nur die Erde, sondern alle betroffenen Planeten vor den Daleks und Davros, ihrem Schöpfer. Doch es sind auch große persönliche Opfer zu bringen.
Für mich persönlich, eine großartige und sehr bewegende Staffel, so gefühlvoll war der Doctor noch nie, dazu kommt, in Catherine Tate als Donna Noble hat er eine großartige Begleitung gefunden, nicht nur die fantastischen Abenteuer machen diese Staffel aus, sondern eben auch die Gefühlsebene, die nicht übertrieben oder an den Haaren herbeigezogen wirkt. Wirklich genial.
Dazu kam für mich persönlich das Wiedersehen mit Sarah jane Smith (gespielt von Elisabeth Sladen), die vor wenigen Tagen viel zu jung starb.
Das Spiel mit den Gefühlen ist ein gewaltiger Punkt bei dieser Neuauflage der Serie, nichts für Happy-End-Liebhaber, aber oft mehr als tiefgehend.
Wer die Specials ansieht wird noch eins bemerken, diese Serie ist etwas Persönliches, für die Menschen, die sie machen, nicht nur für die Producer, sondern selbst für den, der mit Spezialmaske in grünem Schleim zu liegen hat, es wirkt als wären alle Mitglieder in einem geheimen Club, dessen Mitgliedschaft ihnen etwas Besonderes gibt. Man kann es schwer in Worte fassen, aber man merkt es.
Oder wie Russel T. Davies, Hauptschreiber und Producer, der mit der Serie aufwuchs, mal sagte, obwohl er weiß, dass das unmöglich sein könnte, ist er immer wieder enttäuscht, wenn er um bestimmte Ecken in London kommt und die TARDIS dort nicht steht. Es ist ein zauber, dem selbst die Macher sich nicht entziehen können.
Mich macht diese Serie mit jeder Staffel süchtiger!
Obwohl es mich freut, dass Donna Noble ihre besondere Anerkennung gefunden hat, umso mehr bin ich traurig, dass sie die Serie verlassen hat, und das, wie es aussieht auf Dauer, ihr die Erinnerung an den Doctor und ihre Abenteuer zu nehmen ist grausam, wenn auch notwendig. Ich wünsche mir sehr, dass die Schreiber einen Weg finden, sie, genau wie Rose Tyler und Martha Jones ab und an wieder einzubauen, sie ist genial, wenn auch nicht handsome.
Rose Tyler, die inzwischen durch zwei Staffeln irrte, um ihre Liebe, den Doctor zu finden wird fündig, aber auch hier, das Happy End bleibt aus, oder anders gesagt, das was wie ein Happy End wirken könnte, ist ganz klar nur der Trostpreis.