Stella von Patrick McGrath
Wenn man in einer schäbigen Umgebung lebte, brauchte man nur in den Spiegel zu sehen, um zu erkennen, wie schäbig man selbst geworden war.
Diesen Satz habe ich im mitten in dem Roman Stelle von Patrick McGrath gefunden. Und habe gemerkt, wie furchtbar er ist, aus Erfahrungen der letzten Jahre (ein düsteres, kaltes Umsetzhaus mit kleinen Zimmern).
Doch damit ist es nicht getan, ich habe Stella noch nicht ausgelesen, aber weiß jetzt schon, es ist ein tolles Buch, kein platter Krimi, sondern ein heftiger Psychothriller, bei dem sich viel, bzw. das Meiste in den Kopfen der Protagonisten abspielt.
Stella zieht mit ihrem Mann und ihrem Sohn in eine geschlossene Anstalt, nicht als Patienten, sondern ihr Mann wird vertretender Direktor.
Stella langweilt sich, ihr Mann und sie leben nebeneinander her, entgegen aller Vorschriften freundet sie sich mit einem Insassen an, der ihr selbst erzählt, er hat seine Frau umgebracht, ein Verbrechen aus Leidenschaft.
Doch trotzdem verliebt sie sich rasend in ihn, sie verfällt ihm entgegen besseres Wissen, damit beginnt für sie eine Odyssee voller Leiden.
Ich mag Partick McGrath als Schriftsteller, er fängt die Gedanken der Personen ein, die er mit Liebe erschafft, er hat den Mut diese Personen grenzwertig handeln zu lassen, sie wandeln an Abgründen.
Sein wohl bester Roman ist Grotesque, der mit Sting wunderbar verfilmt wurde.